Tiervermittlung

Warum ein Tier aus dem Tierheim?

Wenn Du ein Haustier bei dir aufnehmen möchtest, sollte Deine Suche immer zuerst im Tierheim beginnen. Hier warten viele Hunde, Katzen, Vögel und Kleintiere sehnsüchtig auf ein neues liebevolles Zuhause. Sie alle bringen Freude und Liebe in unser Leben. Sie schenken Wärme und Zuneigung.

Die Tierheimmitarbeiter kümmern sich aufopferungsvoll um ihre tierischen Schützlinge. Sie kennen ihre Tiere ganz genau und können deshalb sehr gut einschätzen, welcher Hund, welche Katze oder auch welches Kleintier zu welchem Interessenten passt. Auf Basis deiner Vorstellungen und Wünsche stellen dir die Tierheimmitarbeiter also genau die Tiere vor, von denen sie denken, dass Ihr gut zusammen harmoniert. Jedes Tierheimtier ist so einzigartig wie Du selbst und das wird natürlich bei der Vermittlung berücksichtigt.

Der Vermittlungsprozess kann deshalb etwas aufwendiger erscheinen als der Kauf eines Tieres über das Internet oder den Zoofachhandel. Doch nur so ist die Chance am größten, dass sich beide – Mensch und Tier – auf Dauer wohlfühlen.

1. Selbstcheck

Ein Tier bringt viel Freude, bedeutet aber auch Verantwortung. Daher solltest Du Dir vor der Adoption eines tierischen Familienmitgliedes zuerst diese Fragen stellen.

Wenn Du nur eine dieser Fragen nicht positiv beantworten kannst, empfehlen wir Dir, zum Wohle aller, vorläufig auf ein Tier zu verzichten, bis alle Voraussetzungen erfüllt sind. Im nächsten Schritt ist es wichtig, herauszufinden, welches Tier am besten zu Dir und Deinen Lebensumständen passt. Ist es der Hund, der häufig Gassi geführt werden möchte oder doch eher die Freigängerkatze, das Kaninchen, Meerschweinchen oder der Kanarienvögel? Auch hierzu findest Du weitere Informationen.

Mach Dir Gedanken darüber, welche Eigenschaften Dein Wunschtier mitbringen sollte, welche Eigenschaften für Dich nicht gehen und welche Lebensbedingungen Du einem Haustier bieten kannst.

2. Tierheimkontakt

Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, Dein Tierheim vor Ort zu kontaktieren. Manche Tierheime möchten gerne, dass Interessenten einen Selbstauskunftsbogen oder einen knappen Vorab-Fragebogen ausfüllen. Wenn Du Dich bereits für ein Tier interessierst, das du zum Beispiel auf der Webseite des Tierheims entdeckt hast, kannst Du das im Fragebogen gleich mit angeben. Das Tierheim wird Dir auf Grundlage Deiner Informationen und des anschließenden Gespräches Tiere vorschlagen, die zu Dir passen könnten.


Gehen wir das Ganze einmal durch

Deine Wohn- und Familiensituation muss das Tierheim kennen, um beurteilen zu können ob ein Tier und wenn ja, welches Tier in dieser Umgebung leben kann. Eine große Dogge passt eher nicht in ein kleines Appartement. Eine Katze mit Freigangs-Wunsch kann nicht in eine Stadtwohnung neben einer Hauptverkehrsstraße einziehen. Eine unverträgliche oder ängstliche Katze sollte nicht in einen lebhaften Haushalt mit vielen Menschen oder anderen Tieren. Ein Hund, der jung und aktiv ist, passt nicht in einen Haushalt, in dem er viele Stunden am Tag allein in einer Wohnung bleiben muss

Auch weitere Punkte sind entscheidend für eine erfolgreiche Vermittlung: Erlaubt ein Mietvertrag keine Tierhaltung oder liegen Tierallergien bei Familienmitgliedern vor, ist die Vermittlung zum Scheitern verurteilt. Wünschen die Kinder sich ein Tier, ist trotzdem der Erwachsene zuständig, vor allem wenn das Interesse schwindet oder die Kinder nach Schulabschluss fortziehen. Haben die Eltern selbst keinen Tierhaltungswunsch, wird das schwierig. Neben all der Freude, die ein Haustier macht, es kostet auch Geld – mit Anschaffungs- und Futterkosten ist es bei Weitem nicht getan, das muss jedem bewusst sein. Hinzu kommt, dass auch eine Betreuung bei Urlaub oder Krankheit gewährleistet sein muss.

All diese Fragen sind notwendig, um das perfekte Tier für Dich zu finden und zu verhindern, dass es wieder abgegeben wird, weil es dann plötzlich doch nicht passt. Es ist elementar, dass das zukünftige Zuhause so genau geprüft wird. Die Tierheimmitarbeiter wollen, dass ihre Schützlinge ein tiergerechtes Leben führen und natürlich soll es ein liebevolles Zuhause für immer werden.

Es gibt auch einige Tiere, die Schlimmes erlebt haben, bevor sie ins Tierheim kamen oder traumatisiert sind vom Verlust ihrer gewohnten Umgebung und ihrer menschlichen oder tierischen Familie. Da schauen die Mitarbeiter natürlich genau hin.

Vor diesem Hintergrund verstehst Du vielleicht, warum Dir die Mitarbeiter teils sehr persönliche Fragen stellen müssen und warum zu einem späteren Zeitpunkt auch eventuell ein Besuch bei Dir zu Hause nötig ist.

Bedenke auch, dass Du durch die Beschäftigung mit diesen wichtigen Fragen auch die Gelegenheit bekommst, nochmal alles zu überdenken und zu besprechen. So kannst Du Dir sicher sein, an alles gedacht zu haben, damit es Deinem neuen Liebling auch wirklich gut geht.

3. Termin im Tierheim – erstes Kennenlernen

Nach Erhalt Deiner Selbstauskunft oder Deines Vorab-Fragebogens meldet sich das Tierheim, um einen Termin mit Dir zu vereinbaren. Sollte es vorab keinen Fragebogen geben, macht ihr den Termin schon vorher aus.
Hier kannst Du noch mal schildern, welche Eigenschaften Du Dir bei Deinem zukünftigen Tier wünschst und Fragen stellen. Das Tierheim wird auch Fragen an Dich haben. Ihr schaut Euch gemeinsam mögliche Tiere an und besprecht deren Besonderheiten. Ist das passende Tier dabei, so findet sogar schon das erste gegenseitige Kennenlernen statt. Anschließend wird der weitere Vermittlungsablauf mit Dir geklärt.

4. Jetzt geht es los!

Je nach Tier und Tierart finden die weiteren Vermittlungsschritte statt: Der Tierheimmitarbeiter besucht Dich vielleicht zu Hause, um zu schauen, ob für das Tier alles passt und ob es Fragen gibt, bei denen Du noch konkrete Hilfe benötigst. Gegebenenfalls gibt es auch weitere „Schnupper“- oder Gassigeh-Termine mit Deinem Tier, damit Ihr Euch noch besser kennenlernen könnt.

Wenn es zur Vermittlung kommt, wird ein Vermittlungsvertrag, oder auch Schutzvertrag genannt, unterzeichnet. Gleichzeitig wird eine Schutzgebühr erhoben. Damit ist keinesfalls der Wert des Tieres gemeint, sondern sie stellt einen pauschalen Aufwendungsersatz dar, der zum Teil die Kosten abdeckt, die dem Tierheim durch die tierärztliche Versorgung, Impfungen und Pflege des Tieres entstanden sind.

5. Dein Tier zieht bei Dir ein

Jetzt ist es soweit! Alle Fragen sind beantwortet, die Vermittlung ist abgeschlossen und Dein neuer tierischer Mitbewohner kann bei Dir einziehen. Nützliche Tipps und Hilfe für die Eingewöhnungszeit und auch danach bekommst Du vom Tierheim persönlich, über deren Website oder auch über unsere App „Mein Haustier“.

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